Bluttest auf Koffeinunverträglichkeit

Kaffee ist die beliebteste Droge der Welt. Meist ist Kaffee- bzw. Koffeinkonsum völlig harmlos. Bei einer Koffeinunverträglichkeit können diese Getränke jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Nervosität führen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Koffein ist und worin es in welcher Menge vorkommt. Zudem lesen Sie, was eine Koffeinunverträglichkeit ist, wie sie sich symptomatisch von einer Koffeinallergie unterscheidet und welche Bluttests auf Koffeinunverträglichkeit für den Selbsttest für zu Hause verfügbar sind.

Koffein: Wirkung, Bekömmlichkeit und Koffeinunverträglichkeit

Viele Menschen schätzen Kaffee oder Tee wegen des darin enthaltenen wach machenden, konzentrationsfördernden Koffeins. Andere jedoch leiden an starken Symptomen nach kleinsten Mengen an koffeinhaltigen Produkten.

Was ist Koffein?

Koffein (Methyltheobromin) ist ein natürliches Alkaloid und kommt in Kaffeebohnen, Teeblättern, Kakaobohnen, Guaranabeeren sowie Kolanüssen vor, wo es als Fraßschutz zur Insektenabwehr dient. Nach Genuss wird es im Magen-Darm-Trakt vollständig und schnell resorbiert. 

Da es auch die Blut-Hirn-Schranke sowie die Plazenta-Schranke passieren kann, verteilt es sich in allen Geweben und wird mit einer Halbwertszeit von 2 bis 8 Stunden (oder länger) ausgeschieden. Seine stimulierende Wirkung kann bereits nach 15 Minuten einsetzen und bei empfindlichen Personen unangenehme Nebenwirkungen verursachen (Quelle:www.efsa.europa.eu).

Wie viel Koffein ist gesundheitlich unbedenklich?

Koffeinkonsum in Maßen ist weder ungesund noch schädlich, ein übermäßiger Genuss kann jedoch negative Effekte hervorrufen. Für einen gesunden Erwachsenen gilt die Menge von 400 Milligramm Koffein (4 Tassen Kaffee/5 Energydrinks) über den Tag verteilt als unbedenklich (Quelle: www.efsa.de). Für Minderjährige, schwangere oder stillende Frauen gilt eine empfohlene Tagesobergrenze von 200 mg.

Wie bekömmlich/verträglich ist Koffein?

Neben Alter und Gewicht hängt die Wirkung des Koffeins auch maßgeblich von der individuellen Empfindlichkeit ab. So kann eine Koffeinunverträglichkeit zu diversen Magen-Darm-Beschwerden, Nervosität, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüchen oder Herzrasen führen. 

Selten kann auch eine Koffeinallergie vorliegen. Worin die Unterschiede zwischen einer Koffeinunverträglichkeit und einer Koffeinallergie liegen und welche Symptome jeweils typisch sind, lesen Sie nachfolgend.

Koffeinunverträglichkeit und ihre Symptome

Eine Koffeinunverträglichkeit kommt relativ häufig vor. Besonders nach übermäßigem Genuss oder dem Konsum spezieller Kaffeesorten können folgende Symptome auftreten:

Nervosität: Koffein wirkt auf das zentrale Nervensystem und regt Herz und Kreislauf an. Man wird wacher und konzentrierter. Empfindliche Menschen macht der Kaffeegenuss „zittrig“, fahrig und nervös oder löst manchmal sogar Angstsymptome aus (Quelle: www.kaffee-wirkungen.de).

Beschleunigter Puls, Herzrasen: Während manche Personen fünf bis zehn Tassen Kaffee täglich problemlos vertragen, leiden andere bereits nach einem Espresso an erhöhtem Puls oder Herzrasen, da Koffein den Herzschlag beschleunigt. 

Durchfall: Durch die stoffwechsel- und verdauungsanregende Wirkung von Koffeinwird mehr Magensäure produziert und der Darm aktiver. Eine Tasse Kaffee reicht oft, um eine (gewollte) abführende Wirkung auszulösen. Übermäßiger Genuss kann sich negativ bemerkbar machen und Durchfall verursachen. 

Übelkeit, Magenschmerzen: Speziell die im Kaffee enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe verursachen oftmals Übelkeit und Magenreizungen. Auch übermäßiger Genuss von Schwarztee, Grüntee oder Energydrinks kann zu Übelkeit führen.

Schlafstörungen: Für Schlaflosigkeit oder Schlafstörungen ist häufig noch nicht abgebautes Koffein verantwortlich. Während bei manchen Personen der Abbauprozess nur 3–5 Stunden dauert, benötigen andere bis zu 12 Stunden für den vollständigen Koffeinabbau.

Schweißausbrüche, Schwitzen: Durch die anregende Wirkung von Koffein auf das zentrale Nervensystem wird die Pumpleistung des Herzens erhöht, der Blutdruck gesteigert und damit auch Schweißdrüsen aktiviert.

Schwindel: Koffein sorgt für eine vermehrte Flüssigkeitsausscheidung (diuretische Wirkung). Menschen mit niedrigem Blutdruck erfahren durch den Volumenmangel eine weitere Blutdrucksenkung und mitunter Schwindel. Kaffeegenuss sollte daher immer mit ausreichendem Wasserkonsum einhergehen.

Kopfschmerzen: Obwohl Koffein als wirksamer Inhaltsstoff von Schmerztabletten auch Kopfschmerzen bekämpft, kann es durch seine Wirkung auf den Gefäßtonus auch Kopfschmerzen auslösen. Das ist vor allem bei migräneanfälligen Menschen – abhängig von Dosis und Konsumhäufigkeit – der Fall. 

Koffeinallergie und ihre Symptome

Im Gegensatz zur Koffeinunverträglichkeit tritteine Koffeinallergie äußerst selten auf. Auch die Symptome unterscheiden sich. In diesem Fall ist das Koffein das Allergen, das eine Immunreaktion auslöst. Die Symptome sind mit jenen anderer Lebensmittelallergien vergleichbar:

  • juckender Hautausschlag, Nesselsucht und Rötungen
  • Schwellungen im Mund bzw. Mundbereich (Rachen)
  • Erbrechen und Übelkeit
  • Kurzatmigkeit und Schwindelzustände
  • allergischer Schock und Atemstillstand (nur in extrem seltenen, schweren Fällen)

Manchmal treten allergische Reaktionen sofort (Typ-I-Sofortreaktion) oder auch erst einige Zeit nach dem Kaffeekonsum auf (Typ-IV-Reaktion, Kontaktallergie). Eine Kaffeeallergie wird ärztlich mit einem Hauttest (Pricktest) oder per IgE-Antikörper im Blut abgeklärt.

Wie entsteht eine Koffeinunverträglichkeit?

Hauptverantwortlich für eine Koffeinunverträglichkeit ist oft das Koffein selbst. Je nach Zubereitungsart und Bohnensorte unterscheidet sich der Gehalt im Getränk:

KaffeeartKoffeingehalt*
Kaffee (150 ml)50–100 mg
Espresso (50 ml)50–150 mg
Instant-Kaffee (150 ml)15–90 mg
Kaffee entkoffeiniert (150 ml)3 mg
*Quelle: www.kaffeeverband.de

Außerdem beeinflussen auch aroma- und geschmacksbildende Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Öle und Säuren die Kaffeeverträglichkeit. Anteilsmäßig am meisten vertreten ist die sogenannte Chlorogensäure, die bei empfindlichen Personen zu Durchfall oder Übelkeit führt.

Kaffeebohnen enthalten meist kein Histamin. Da Koffein jedoch ein Histaminliberator ist, steigert es die Histaminfreisetzung. Obwohl es derzeit noch keine wissenschaftliche Evidenz gibt, wird vermutet, dass Koffein auch das histaminabbauende Enzym Diaminoxidase (DAO) hemmt. 

Die daraus resultierende Histaminanhäufung kann zu ähnlichen Symptomen wie eine Koffeinunverträglichkeit führen oder diese verstärken. Als Abgrenzung kann hier ein Bluttest auf Histaminintoleranz hilfreich sein.

Ferner spielen auch Röststoffe eine zentrale Rolle für die Kaffeeverträglichkeit. Diese begünstigen die Säurebildung im Körper, wodurch die typischen Symptome ausgelöst werden. Häufig besteht die Ursache einer Kaffeeunverträglichkeit auch im Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren.

Weitere koffeinhaltige Lebensmittel

Aufgrund seiner anregenden Wirkung wird natürliches oder synthetisches Koffein auch zahlreichen Erfrischungsgetränken, Energydrinks oder Süßwaren sowie Kosmetika künstlich zugesetzt. Unter anderem enthalten diese Lebensmittel Koffein:

  • Schwarzer und Grüner Tee: Eine Tasse (220 ml) Schwarzer Tee enthält durchschnittlich 50 mg Koffein. Sieben bis 8 Tassen entsprechen damit dem Tagesgrenzwert von 400 mg Koffein.
  • Energydrinks: Diesen wird Koffein künstlich hinzugefügt. Eine handelsübliche Dose (250 ml) enthält ungefähr 80 mg Koffein.
  • Cola: Eine typische Dose Cola (355 ml) enthält durchschnittlich 40 mg Koffein
  • Dunkle Schokolade: Eine Tafel (100 mg) Zartbitterschokolade enthält ungefähr 50 mg Koffein.
  • Mate-Tee (80 mg/Tasse), Guarana-Tee (rund 50 mg/Tasse)
  • Viele verarbeitete Lebensmittel (z. B. Desserts)

Per Bluttest eine Koffeinunverträglichkeit rasch abklären

Erste Hinweise auf eine Koffeinunverträglichkeit sind Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Herzrasen oder Zittrigkeit unmittelbar oder kurz nach dem Konsum von Kaffee oder koffeinhaltigen Getränken. Das Führen eines Ernährungstagebuches zeigt ebenso Zusammenhänge zwischen aufgenommener Koffeinmenge und bestehender Symptomatik. 

Eine Koffeinunverträglichkeit kann rasch durch einen Bluttest für zu Hause wie dem Food Reaction Test von Lykon abgeklärt werden. Neben Koffein liefern Tests meist auch Hinweise auf weitere Lebensmittelunverträglichkeiten.

Unter anderem sind diese Bluttests auf Koffeinunverträglichkeit als Selbsttest für zu Hause verfügbar:

HerstellerProduktTestparameter*sonstige getestete LebensmittelDauer
LykonFood Reaction TestIgG4 KaffeeFisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Früchte, Gemüse, Getreide, Tee, Gewürze, Kräuter, Milchprodukte, Eier, Nüsse, Samen, Pilze, Hefe, Süßungsmittel, Kakao1–3 Tage
BiobalanceSelect 10IgG1, IgG2, IgG3, IgG410 Lebensmittel nach Wahl10 Tage
Select 72IgG1, IgG2, IgG3, IgG472 Lebensmittel nach Wahl10 Tage299
VerisanaNahrungsmittelallergien (IgE) & Ig4-ScreeningIgG4 KaffeeIgE: Fleisch, Hühnereiweiß, Fisch, Meeresfrüchte, Milch, Soja, Senf, Weizen, Reis, Nüsse, Obst, Gemüse IgG4: Fleisch, Geflügel, Fisch, Kuhmilch, Kasein, glutenhaltige/-freie Getreide, Hefe, Soja, Nüsse, Gemüse, Obst, Kaffee, Gewürze14 Tage

Legende: IgG = Immunglobulin G, IgE = Immunglobulin E

* Einige Studien weisen darauf hin, dass erhöhte IgG-Antikörper in Verbindung mit Beschwerden stehen und/oder auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten hinweisen. Erhöhte IgG-Werte sind jedoch nicht zwingend die Folge einer Unverträglichkeit, sondern können auch als normale Immunantwort auf den Kontakt mit einem Nahrungsmittel gebildet werden und damit klinisch ohne Relevanz sein.

Was kann man bei einer Kaffee- bzw. Koffeinunverträglichkeit tun?

Eine Koffeinunverträglichkeit ist nicht therapierbar. Nur wer gänzlich auf Kaffee oder koffeinhaltige Getränke und Nahrungsmittel verzichtet, reduziert auch die unangenehmen Nebenwirkungen. Durch eine Reduktion der Koffeinmenge, die Bevorzugung säurearmer Kaffeesorten und schonende Zubereitungsarten sowie den Verzicht auf Kuhmilch lassen sich die Symptome ein wenig herabsetzen.

Fazit

Koffeinhaltige Getränke gehören für viele Menschen zur Morgenroutine und zum Alltag, weil sie für erhöhte Wachsamkeit und eine bessere Konzentration sorgen. Bei empfindlichen Personen kann Koffein jedoch schon in geringen Mengen unangenehme Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme, Herzrasen, Schwindel, Zittrigkeit bis hin zu Angstzuständen etc. verursachen. 

Mit einem Bluttest auf Koffeinunverträglichkeit ist es möglich, von zu Hause aus eine etwaige Unverträglichkeit schnell abzuklären. Bei positivem Befund verhilft nur ein Vermeiden koffeinhaltiger Produkte zu einem gesteigerten Wohlbefinden.

FAQ

Was sind die Auslöser einer Kaffee- bzw. Koffeinunverträglichkeit?

Hauptauslöser ist meist das Koffein. Zudem beeinflussen aroma- und geschmacksbildende Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Öle, Säuren (Chlorogensäure) und Röststoffe sowie der koffeinbedingte Histaminanstieg die Kaffeeverträglichkeit.

Wie macht sich eine Koffeinunverträglichkeit bemerkbar?

Tritt nach dem Genuss von koffeinhaltigen Produkten Herzrasen, verstärktes Schwitzen, Nervosität oder Durchfall auf, weist das eventuell auf eine Koffeinunverträglichkeit hin. Eine schnelle Abklärung ist mit Bluttests für zu Hause möglich.

Wie lange dauert es, bis Koffein abgebaut ist?

Das ist je nach Menge, Verträglichkeit, Alter, Geschlecht und gesundheitlicher Verfassung unterschiedlich. Bei den meisten Personen dauert der Abbau einige Stunden, bei anderen ist Koffein allerdings auch erst nach 12 Stunden vollständig abgebaut.

Wie lässt sich eine Koffeinunverträglichkeit nachweisen?

Erste Hinweise auf eine Koffeinunverträglichkeit gibt eine Verbesserung der Symptome bei Vermeiden koffeinhaltiger Produkte bzw. ein Ernährungstagebuch. Eine schnelle Abklärung für zu Hause liefert ein Bluttest auf Koffeinunverträglichkeit.

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